Freundschaft!

Also bitte, - i wa a gern was anderes worden in der Partei – Bundesgeschäftsführer oder Landessekretär – aber man hat mich gezwun ... also gebeten, eine andere Funktion zu bekleiden.

Als nunmehriger Buffet-Koch für die Bezirks-Fraktion rufe ich euch zu:  In unserer Partei haben wir schon alles Mögliche genossen – oder besser: Genossen – in unserer Partei is alles möglich.

Weil wir fettes Sitzfleisch und ausgekochte alte Knochen gewöhnt sind – lassen wir Junges Gemüse gar nicht hochkommen.  - Wir sieben zwar aus, sind aber keine Seicherln.

Wenn bei uns jemand glaubt, er kann neue Rezepte ausprobieren, dann lassen wir ihn dünsten bis er weich is.

Wenn jemand den Löffel haben möchte, uns das Messer anzusetzen und mit der Spicknadel schauen will, wie weit wir schon durch sind, dann wird er bald merken, dass es bei uns G’schirrladeln gibt, die wir gar nicht mehr aufmachen.

Und wenn einmal der Huat brennt, dann stelle ich euch die gleiche Frage wie am 1. Mai: Welche Farbe hat der Feuerlöscher?

Sorgen bereitet uns nur, dass wir immer weniger einkochen können. Uns rennt praktisch die Basis davon. Außer die anderen treiben’s uns zu.

Wo gibt es noch gesunde Nahrung? Schaun Sie sich doch am Markt um, welche Angebote zur Wahl stehen:

Grauslich türkise Schwarzwurzeln, braune Blaubeeren, blasse Neo-Kartoffeln und abgelaufenes Grünzeug, wo „Jetzt“ draufsteht, damit ma’s noch schnell kauft, bevor’s wegen Pilz-Befall wegg’haut wird.

Was ist das alles gegen unsere Parteispezialitäten - ich denke da an die Filetspitzen a la Kreisky – oder die Victor Adler Medaillons  - die sind zwar mittlerweile vielleicht a bissl anbrennt, aber innen san’s wenigstens noch rot.

Und das ist es, liebe Freunde, was uns ausmacht: Wir brauchen keine Töpfe mit neuer Beschichtung, denn - Aufgeheizt und frohen Mutes haun wir uns selber in die Pfann‘. –

Freundschaft !